Seelsorge

Als Pater Burkhard und Pater Josef in die deutschstämmigen Dörfer der Westukraine kamen, waren sie die ersten Priester seit Ende des Kommunismus. Viele der älteren Dorfbewohner waren aus jahrelanger Gefangenschaft in sibirischen Lagern zurück gekehrt. Sie wurden wegen ihres Glaubens, aber auch nur weil sie deutschstämmig waren, verfolgt und bestraft.

Viele Jahre hatten sie ohne Empfang der Sakramente gelebt und waren tief innerlich verwundet und traumatisiert. Dies war in den ersten Jahren ein Schwerpunkt für die Seelsorge. Manches alte Ehepaar beschloss noch nachträglich, kirchlich zu heiraten, aber auch die Kinder und Jugendseelsorge blühte auf. Als Schwester Bernardis mit Pater Martin vom Herzjesu-Stift in Karlsruhe in die Ukraine kamen, waren sie für die Seelsorge und den Dienst der Heilung und Befreiung eine große Verstärkung. Zu den wöchentlich stattfindenden Heilungs- und Segnungsgottesdiensten kamen die Menschen mit Bussen angefahren, denn es hatte sich schnell herumgesprochen, dass hier den Menschen in ihren Nöten und Leiden Hilfe und Trost gespendet wird. So kam das Charisma und der große Erfahrungsschatz von Sr. Bernardis den armen Menschen in der Ukraine zugute.

Besonders der Bischof von Mukatschewo schätze ihren Dienst sehr und steht bis heute hinter den Projekten der Seelsorge. Nach dem Tod von Sr. Bernardis und Pater Burkhard sind Pater Josef und Pater Martin weiterhin aus ganzem Herzen für die Menschen da. In der Griechisch-Katholischen Pfarrei von Mukatschevo ist auch Pater Ivan ein geschätzter Seelsorger und geistlicher Begleiter für viele.

Sr. Bernardis mit Pater Martin: Auch die Tiere bekommen eine gewisse "Seelsorge"
Sr. Bernardis mit Pater Martin: Auch die Tiere bekommen eine gewisse "Seelsorge"

Ein neuer Schwerpunkt ist das Gebet für die Einzelnen. Es geht zunächst um persönliche Aussprache mit Menschen in den inneren Nöten des Herzens (oder Psyche - wie man es verstehen will), Mitgefühl und gemeinsames Suchen nach Lösungen, besonders durch das Gebet und Antwortsuchen auf die persönlichen Fragen der Menschen, z.B. Suchtverhalten bei Alkohol, Zwangsverhalten und Abhängigkeiten. Diese Seelsorge nimmt ständig zu und erfasst immer mehr alle Volksgruppen, zugleich ist sie unabhängig von Gemeinden und Kirchenzugehörigkeit.