Die Ukraine

Landkarte der Ukraine

Die Ukraine ist nach Russland mit einer Größe von 603.700 km² das flächenmäßig zweitgrößte Land Europas. Nachbarländer sind Rumänien, Moldawien, Ungarn, Slowakei, Polen, Weißrussland und Russland.  

Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist die Ukraine unabhängig. Im Februar 2014 brach infolge der Euromaidan-Proteste ein bewaffneter Konflikt in Teilen der Ostukraine aus, der bis heute andauert. Die Krim und Teile im Süden der Ostukraine befinden sich seit 2014 nicht mehr unter Kontrolle der ukrainischen Regierung.

Es gibt etwas unter 42 Millionen Einwohner, die sich auf verschiedene Volksgruppen verteilen: 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen, 0,8 % Moldawier und Rumänen, insgesamt über 100 Nationalitäten, darunter rund 260.000 Krimtataren, 33.000 Deutsche und 1.000 Krimschaken. Daneben gibt es Gruppen von Polen, Bulgaren und Ungarn. 

Die Ukraine ist traditionell ein multikonfessionelles Land. Die dominierenden Konfessionen sind die orthodoxen Kirchen, von denen die Ukrainisch-orthodoxe Kirche und die Ukrainisch-orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats mit 47 % fast die Hälfte ausmachen. Erstere untersteht einem Patriarchen in Kiew, während letztere der Russisch-orthodoxen Kirche in Moskau zugehört. Zwischen beiden Konfessionen schwelt ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. Den orthodoxen Ritus befolgt auch die 1596 entstandene griechisch-katholische Kirche, die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ferner gibt es in der Ukraine die römisch-katholischen Christen (Polen, Deutsche). Die Gesamtzahl der Katholiken beträgt ca. 6,6 Mio. (14 % der Gesamtbevölkerung). Davon beträgt die Zahl der griechisch-katholischen Christen ca. 5,5 Mio. und der römisch-katholischen ca. 1,1 Mio. Außerdem sind im Lande nicht wenige Pfingstlergruppen präsent, aber auch Baptisten, evangelische und islamische Minderheiten.

In der Ukraine bestehen große soziale Unterschiede und ein großer Teil der Ukrainer lebt in bescheidenen materiellen Verhältnissen oder in Armut. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hat bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten und mit 17,6 % die mit Abstand niedrigste Kaufkraft aller europäischen Hauptstädte. Innerhalb des Landes ist das Gehalt tendenziell höher, je östlicher die Region liegt. Die Arbeitslosenrate lag im Jahr 2017 bei 9,2 %. 2014 arbeiteten 5,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 26,5 % in der Industrie und 67,8 % im Dienstleistungssektor.

(Quelle: Wikipedia: Ukraine)

 

Ukraine größter Exporteur von Sonnenblumenöl

Fruchtbare Schwarzerdeböden und weite Anbauflächen machen die Ukraine zu einem der wichtigsten Agrarländer. Das Land war schon immer als 'Kornkammer der Sowjetunion' bekannt und gehört zu den größten Exporteuren von Getreide, Sonnenblumenöl und Kartoffeln. Weltweit hat die Ukraine den größten Marktanteil für Sonnenblumenöl. Mehr als 50 Prozent des international exportierten Sonnenblumenöls kommen aus der Ukraine. Das Sonnenblumenöl geht zu 30 Prozent in die EU, das Schrot sogar zu 46 Prozent. In der einzelstaatlichen Betrachtung geht ukrainisches Sonnenblumenöl vor allem nach Indien und in den Iran, Schrot in der Hauptsache nach Weißrussland und Frankreich. Auch bei Eiern, Geflügelfleisch und Honig ist das Land einer der wichtigsten Lieferanten der Europäischen Union (EU).

Unser Einzugsbebiet liegt in der West-Ukraine, Transkarpatien und umfasst die Gemeinden Pausching, Schönborn, Sinjak, Palanka, Kroatendorf, Barthaus, Koropez und Kutschava. Diese sind allesamt Dörfer rund um die Stadt Mukachevo mit ursprünglich fast rein deutschstämmiger Bevölkerung. Die Region liegt am Fuße der Karpaten und ist geprägt von privater Landwirtschaft. 

Deutsche im Karpatenland

Ganz im Westen der Ukraine, im Karpatengebiet, das 1000 Jahre zu Ungarn gehörte, wurden unter Kaiserin Maria Theresia vor rund 300 Jahren viele Deutsche aus Franken und dem Schwarzwald sowie aus Lothringen und dem Elsass angesiedelt, die das Land zu einer Blüte gebracht haben. Denn nach der Befreiung dieser Gebiete durch die katholischen Armeen Österreichs und Polens kam es unter Habsburger Herrschaft. Die Kaiserin übergab diese Grafschaft dem Grafen von Schönborn (dem Kanzler des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation), dem Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, der es seinem Neffen Friedrich-Karl von Schönborn-Buchheim vererbte.

Bis 1921 bestand die sog. K+K-Monarchie, was für die hiesige Bevölkerung bis heute noch als eine Zeit des Glücks und des Friedens in Erinnerung geblieben ist. Mit Auflösung des austro-ungarischen Bundes begann eine Leidenszeit. Zunächst wurde das Gebiet der neu entstandenen Tschechoslowakei angegliedert, dessen Staatsgebiet aus den ungarischen und österreichischen Reichsgebieten zusammengestückelt wurde. Hiermit kamen drei Millionen Volksdeutsche unter fremde Herrschaft.

Mit dem Hitler-Stalin-Pakt 1938 wurde dieses Gebiet zwischen Slowakei und Ungarn geteilt und fiel nach dem Krieg als Karpaten-Ukraine an die Sowjetunion. Im Gegensatz zu den Tchechen wurde die deutsche Bevölkerung nicht vertrieben, sondern musste bis 1955 Zwangsarbeit in den verschiedenen Lagern als Reparationsleistungen für den Krieg leisten, obwohl sie mit Hitlerdeutschland nichts zu tun hatten. Danach ging es besser, aber das Deutschtum (Sprache, Kultur usw.) war verboten. Die Deutschen wurden per Zwang russifiziert. Erleichterung kam erst mit Gorbatschow und später 1991 mit der Errichtung der freien Ukraine.

Die Deutschen wurden als Minderheit in der Ukraine anerkannt und pflegen ihre althergebrachte Kultur. Die Wende von 1991 brachte real viele Vorteile und Gleichstellung der Minderheiten, auch für die Deutschen. Aber in den Herzen der Menschen schmerzen die gerissenen Wunden bis heute. Daraus erklärt sich die panikartige Auswanderung der Volksdeutschen aus der Ukraine, die ab 1995 einsetzte. Wöchentlich verlassen mehrere Familien ihre seit Jahrhunderten angestammte Heimat, um nach Deutschland überzusiedeln - unter Tränen und Schmerzen, aber mit der panikartigen Angst, nochmals in solch eine Unterdrückung zu geraten. Die deutschstämmigen Menschen misstrauen dem neuen Staat Ukraine.