Pater Burkhard Nogga

* 05.10.1953

+ 06.12.2016

 

Ausbildung

Telekommunikations-Techniker

14.06.1992 - Diakonweihe

25.03.1996 - Priesterweihe

 

Stationen

Konstanz 1989-1992, Gründung von Friedenszeichen e.V.

Bad Herrenalb 1992-1996, Gründung und Aufbau des Medienverlags Edition S

Ukraine 1996-2010

Bad Herrenalb 2010-2016

Pater Burkhard Nogga

Pater Burkhard Nogga

Pater Burkhard hatte keinen leichten Lebensweg. Sein Vater war ein armer Flüchtling aus Ostpreußen. Seine aus dem Schwarzwald stammende Mutter hatte seit ihrer Kindheit, durch eine schwere Gehirnhautentzündung ihr Gehör verloren. Burkhard wuchs auf in einem einfachen und entbehrungsreichen Leben. Seit frühen Jahren war er ein begeisterter Ministrant. Der Priester seiner Heimatpfarrei verstand es, eine interessante und beliebte Jugendarbeit aufzubauen. Dies legte ein gutes Fundament für Burkhards spätere Lebensentscheidungen.

Nach einer theologischen und künstlerischen Ausbildung arbeitete er für einige Jahre in Augsburg bei Bischof Dr. Josef Stimpfle. Anschließend machte er eine Ausbildung für industrielle Produktion und Handel in der Telekommunikation. Doch nach achtjähriger beruflicher Tätigkeit entschied er sich, nach der Begegnung mit Medjugorje, dem Marienerscheinungsort in Bosnien Herzegowina, seine erfolgreiche berufliche Karriere abzubrechen und sich ganz in den geistlichen Dienst zu stellen. Auf einem monatlich erstellten Flyer verbreitete er die Botschaften von Medjugorje in Deutsch. Der Flyer wurde um Kommentare zu den Botschaften erweitert, und es entstand daraus eine geistliche Zeitschrift, welche in kurzer Zeit viele tausende von Abonnenten fand. Später entstand daraus die Zeitschrift „leben“, welche wir noch heute, dreißig Jahre später, in neuem Gewand weiterführen.

Von Bischof Paul Hnilica wurde Burkhard im Jahr 1992 zum Diakon geweiht und machte ein pastorales Praktikum auf der Karibik-Insel St. Lucia in der Erzdiözese Castries.

Mit Gleichgesinnten gründete er 1996 den gemeinnützigen Verein Friedenszeichen e.V. Hilfe für Osteuropa. In dieser Zeit wurde Bischof Hnilica von Papst Johannes Paul II. beauftragt, Priester in die vom atheistischen Kommunismus verletzten Länder des Ostens zu senden. Am 25. März 1996 empfing Pater Burkhard die Priesterweihe und übernahm daraufhin eine Pfarrei in mehreren deutschsprachigen Dörfern in der Westukraine. Völlig mittellos, mit nichts anderem als seinem Gottvertrauen brach er auf, in eine ihm völlig fremde Welt und begann bei Eiseskälte am Karfreitag 1996 seine neue Pfarrstelle.

Zusammen mit Pater Josef Trunk war er einer der ersten Priester seit Ende des Kommunismus. Wenige Priester hatten die Zeit der Verfolgung überlebt. Viele von ihnen verbrachten Jahre in der Gefangenschaft.

 

Mit Bischof Antal in der Ukraine
Mit Bischof Antal in der Ukraine

Pater Burkhard erkannte, dass es der Dorfbevölkerung am Nötigsten fehlte. 

Schon bald rollten die ersten Lastwagen mit Hilfsgütern in das kleine deutschstämmige Dorf Schönborn. Über unser Vereinshaus im Schwarzwald wurde seine Arbeit durch viele Freunde und Mitarbeiter jahrelang gestützt und getragen. Unzählige Hilfstransporte gingen von Deutschland aus zu den bedürftigen Menschen, und viele verschiedene Tätigkeiten und Projekte entstanden, besonders die Gemeinschaft Stabat-Mater-Maria, ein Werk der Liebe, deren Mitglieder bis heute in den ukrainischen Dörfern mit ihren Priestern, Pater Josef, Pater Martin und Pater Yvan, zum Wohl der Menschen wirken. 

Pater Burkhard verausgabte sich so sehr im Dienst für Gott und die Menschen, dass er im Jahr 2009 aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurückkehrte. Doch das dankbare Andenken der Dorfbevölkerung fand darin seinen Ausdruck, dass eine Straße in Schönborn seinen Namen trägt.

In Deutschland zurück half der Pater als Vertretung in einer Pfarrei, übernahm die Redaktion der Zeitschrift 'leben', veranstaltete Wallfahrten, besonders nach Schio in Norditalien und ins Heilige Land und nach Medjugorje. Er begleitete als Priester zahlreiche Gebetskreise und arbeitete von Deutschland aus für Bischof Andrew Francis in Multan/ Pakistan.

 

Von manchen Menschen sagt man, sie seien „zu gut für diese Welt“. Vielleicht traf dies auch auf Pater Burkhard zu. Oft wurde er von Menschen enttäuscht, innerlich verletzt, bestohlen, verleumdet, doch er gab nie auf. Als die gesundheitlichen Probleme stärker wurden, schenkte er ihnen zu wenig Beachtung, vielleicht hätte ihm sonst geholfen werden können. Am Nikolausabend im Jahr 2016 kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb am Tag des Versandes der Zeitschrift leben nach der Heiligen Messe völlig unerwartet an einem Aneurysma der Bauchaorta im Alter von nur 63 Jahren, und er hatte für die Zukunft noch so viele Pläne.

„Gefestigt in der Liebe Kraft, blieb alle Zeit sein Herz bei Dir. Jetzt freut er sich in Deinem Licht, der nur für Dich sein Werk getan.“ Diese Worte aus dem Hymnus des Stundengebetes passten an diesem Tag genau auf ihn.

 

Unser gemeinnütziger Verein Friedenszeichen e.V. engagiert sich unverändert dafür, all das Gute das Pater Burkhard mit so vielen treuen Freunden, Helfern und Wohltätern aufgebaut hat, in seinem Sinne weiter zu führen.

 

Bildergalerie

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Pater Burkhards Mission in der Ukraine

Eine Reportage des transkarpatischen Fernsehens in deutscher Sprache